Pokalfinale in Halle - ein lohnendes Saisonziel
Bild 1: Fanblock des Dresdner SC
Am 4. März fand - nun zum zweiten Mal in Folge - das Finale um den deutschen Volleyball-Pokal im Gerry-Weber Stadion in Halle (Westfalen) statt. Vor einer beeindruckenden Kulisse von 10.100 Zuschauern traten der Schweriner SC und der VfB Friedrichshafen an, ihre jeweiligen Titel zu verteidigen. Neben den sich gegenüber sitzenden Fanblocks der Mannschaften - bei den Damen der Schweriner Block mit gelben und der Dresdner Fanblock mit roten T-Shirts deutlich zu erkennen - befanden sich eine Vielzahl von Bundesligatrainern, Damen-Bundestrainer Giovanni Guidetti und auch VfB Suhl - Vereinspräsident Wolfgang Wehner im interessierten Publikum. Diesem wurden zwei spannende Spiele über vier Sätze geboten - bei denen sich letztendlich jeweils der Titelverteidiger erfolgreich durchsetzen konnte.
Bild 2: Mannschaftsvorstellung
Insbesondere das Damenfinale Dresdner SC gegen Schweriner SC versprach viel Spannung, wurden doch in den letzten beiden Bundesligabegegnungen die Entscheidungen im Tie-Break - jeweils mit einem Sieg der Gastmannschaft - gefällt. Dass es jedoch auch etwas anderes als erwartet kommen kann, zeigten die ersten beiden Sätze dieses Finalspiels. Angeführt von Sylvia Roll und einer immer wieder erfolgreich punktenden Patricia Thormann erarbeitete Schwerin sich im ersten Satz sehr schnell einen großen Vorsprung. Der Dresdner SC hatte Mühe sein Spiel zu finden und offenbarte, unter anderem mit mehreren Aufschlagfehlern, deutliche Unsicherheiten. Auch mit lautstarker Anfeuerung des Dresdner Fanblocks konnte - über die Stationen 5:8 und 9:16 - die Niederlage im ersten Satz (Endstand 17:25) nicht verhindert werden.
Bild 3: SSC-Block vs. C.Ssuschke
Im darauf folgenden Satz wiederholte sich zunächst dieser Spielverlauf. Schwerin führte sehr schnell mit einem größeren Vorsprung und so stand es bereits zur zweiten technischen Auszeit 11:16. Der Dresdner SC - zwischenzeitlich ohne die bis dahin nicht überzeugend spielende Christiane Fürst - gab jedoch nicht auf und konnte mit drei Punkten in Folge zunächst auf 14:16 verkürzen. Jedoch ließ sich der Schweriner SC auch diesen Satz nicht mehr nehmen und gewann am Ende mit 25:21.
Bild 4: C.Ssuschke erfolgreich
Dass der Dresdner SC mit einem anderen Ziel in Halle angetreten ist, wurde nun endlich im dritten Satz deutlich. Über eine Aufschlagserie der Dresdner Zuspielerin Anna Swietonska (bis zum Stand 2:9) und einen deutlich besser agierenden Block um Christiane Fürst dominierte der DSC, so dass Schwerins Trainer Tore Alexandersen bereits beim Stand von 13:5 seine zweite Auszeit nehmen musste. Trotz mehrerer erfolgreicher Angriffe und Anfeuerung der eigenen Mitspielerinnen durch Sylvia Roll verlor der Schweriner SC diesen Satz mit 17:25.
Bild 5: K.Weiß und P.Thormann im Block
Für den Dresdner SC kam es nun zum entscheidenden vierten Satz, um zumindest die Chance auf einen Tie-Break zu wahren. Es schien jedoch, dass sich Schwerin im dritten Satz nur eine kleine Auszeit genommen hatte, denn nun dominierte man das Geschehen wie bereits in den ersten beiden Sätzen und Dresden hatte bereits beim Stand 6:12 seine zweite Auszeit genommen. Wiederum war es Sylvia Roll und diesmal eine Aufschlagserie von Tina Gollan die die Schweriner Führung auf 21:14 anwachsen ließen. Den Matchball zum 25:17 verwandelte dann Kathleen Weiß - die Zuspielerin des Schweriner SC - indem sie ihr Zuspiel auf das gegnerische Feld lenkte und damit den verdienten Sieg des Schweriner SC besiegelte.
Bild 6: Schwerin im Freudentaumel
Der Schweriner SC holte mit dieser erfolgreichen Titelverteidigung somit bereits den ersten von drei möglichen Titeln dieser Saison und kann nun ganz befreit in der Meisterschaft antreten. Im Gegensatz dazu dürfte der Druck auf die Spielerinnen des Dresdner SC deutlich anwachsen, hat man nun nur noch die Meisterschaft um das selbst gesteckte Ziel eines nationalen Titels zu erreichen.
Der Favorit des nun folgenden Herrenfinalspiels braucht sich jedoch um solche Dinge keine Gedanken machen, hat der VfB Friedrichshafen doch seit 1998 bereits acht Mal den Pokal gewonnen.
Bild 7: VfB-Block in Aktion
Zu Beginn des Spiels sah es jedoch nicht nach einer Wiederholung des 3:0 Pokalerfolges gegen den Moerser SC aus dem letzten Jahr aus. Im ersten Satz lag das Team des Moerser SC um den Star Georg Grozer jun. (Diagonal) - dessen Vater Georg Grozer sen. gleichzeitig Trainer der Mannschaft ist - bereits mit 8:4 in Führung. Nachdem Friedrichshafen diesen Vorsprung bereits beim 8:8 wieder ausgeglichen hatte, entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Mannschaften bei dem sich keine entscheidend absetzen konnte. Nach vier ungenutzten Satzbällen für Moers und einem ungenutzten für Friedrichshafen konnte sich der Moerser SC in einer spannenden Schlussphase letztendlich mit 30:28 durchsetzen und Satz Nummer eins überraschend für sich entscheiden.
Bild 8: Dreier-Block gegen G.Grozer jun.
Auch der zweite Satz entwickelte sich zu einem hart umkämpften Schlagabtausch der beiden Mannschaften. Nachdem Moers beim 20:20 ausgeglichen hatte und sich bis zum 23:23 wiederum keine Mannschaft absetzen konnte, erwischte der VfB Friedrichshafen diesmal das bessere Ende und gewann den Satz mit 25:23.
In den darauf folgenden beiden Sätzen zeigte der VfB Friedrichshafen nun ein deutlich stärkeres Spiel. Mittels Dreierblock auf Seite Friedrichhafens konnte man vermehrt die Angriffe von Georg Grozer abwehren und insbesondere über den 2,01 m großen Nationalspieler Jochen Schöps reichlich Punkte sammeln. Über die Stationen 6:8 und 16:13 gewann Friedrichshafen den dritten Satz mit 25:21.
Bild 9: Ehrung für die zweiten Sieger
Auch im vierten und wie im Damenspiel dann auch letzten Satz des Spieles gelang es dem Moerser SC nicht das Tempo des ersten Satzes zu wiederholen. Zusätzlich begünstigt durch einzelne umstrittene Schiedsrichterentscheidungen zugunsten von Friedrichshafen dominierte der Titelverteidiger diesen Satz und konnte ihn am Ende mit 25:18 für sich entscheiden. Für das Team um Trainer Stelian Moculescu bedeutete dieser Sieg nun den neunten Pokalgewinn in der Vereinsgeschichte und gleichzeitig den siebten Triumph in Folge.
Mit der anschließenden Siegerehrung der beiden Siegermannschaften fand eine beeindruckende Veranstaltung ihr Ende. Ein Highlight für jede Volleyballmannschaft und deren Fans - im kommenden Jahr hoffentlich auch für den VfB Suhl!
(C) Fotos und Artikel von René Siegling. An dieser Stelle noch einmal Vielen Dank !